Ressourcenschonende Nassaufbereitung

07. 08. 2023

Modernste Anlage erfüllt neueste Anforderungen

Eingebettet in die hügelige Landschaft vom Sarner Aatal, liegt ein paar Fahrminuten vor Kerns die Deponie Obwalden AG. Geführt durch den Betreiber Melk Durrer AG aus Kägiswil, nimmt die Deponie alle Abfälle des Typs A (Aushub) sowie des Typs B (Inertstoffe) gemäss VVEA entgegen. Ganz nach deren Motto »Entsorgen leicht gemacht« steht die Deponie Unternehmungen sowie Privatpersonen aus dem Kanton Obwalden gleichermassen zur Verfügung.

Einsparung von Deponievolumen

Das Team der Melk Durrer AG verfolgte schon länger die Idee für eine Aushubwaschanlage, die das Aushubmaterial aufbereitet, und zwar mit dem Ziel, Deponievolumen einzusparen. Neben diesem Grundgedanken hat sie sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zur Schonung der Ressourcen zu leisten. Daher wird das Aushubmaterial nicht deponiert, sondern recycelt, um hochwertige mineralische Endprodukte zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund erfolgte das erste Treffen mit der GIPO AG. Aus den Überlegungen, die Produktionsweise intelligenter, ökonomischer und nachhaltiger zu gestalten, ergab sich eine weiterentwickelte, genau auf die Wünsche dieses Kunden zugeschnittene, stationäre GIPOWASH Nassaufbereitungsanlage. Diese beinhaltet auch die komplette Wasser-und Schlammaufbereitung WSA.

Diese kompakte und effiziente Aushubwaschanlage erfüllt die modernsten Anforderungen sowie alle Sicherheitsbedingungen und Maschinenrichtlinien nach Schweizer Vorgaben. Durch die automatische Steuerung ist zur Bedienung der Anlage lediglich eine einzige Person erforderlich. Der Anlagenmaschinist kann so bei der Materialaufgabe gleichzeitig die einzelnen Maschinenkomponenten überwachen. Durch diese hohe Effizienz wird eine wirtschaftliche und nachhaltige Produktion erreicht. Die GIPOWASH Anlage überzeugt mit Zuverlässigkeit und dem schnellen GIPO Service, der eine hohe Verfügbarkeit der Verschleiss- und Ersatzteile garantiert. Der grosse Vorteil liegt im eigenen Engineering und anschliessender Herstellung in den eigenen Produktionsstätten in Seedorf UR. Bei den Grössen der Aushubwaschanlagen sind fast keine Grenzen gesetzt.

Massgefertigte Anlage

Die Anlage wurde aufgrund der Platzverhältnisse auf fünf unterschiedlichen Bodenplattenhöhen errichtet. Die Materialaufgabe erfolgt durch eine raupenmobile GIPO Siebmaschine vom Typ GS 144 2-Deck. Das Magnetband kann unkompliziert entfernt werden, wodurch die Siebmaschine in kurzer Zeit transportbereit ist. Durch diesen Kundenwunsch ist es möglich, die Siebmaschine flexibel auf externen Baustellen einzusetzen, da längere Produktionsunterbrüche der Nassaufbereitungsanlage dank der grossen Aushublager-Kapazität auch flexibel möglich sind.

Der Waschvorgang erfolgt zuerst auf einem Ein- oder Zwei-Deck-Vorwaschsieb. Daraufhin durchläuft das Material eine mechanische Aufbereitung im Zweiwellen-Schwertwäscher. Durch die optimale Neigung und die variabel verstellbare Drehgeschwindigkeit von beiden Wellen ist die Durchlaufzeit im Wasserbecken auf die Materialverschmutzung abstimmbar. Auch werden die unerwünschten Störstoffe dank einem Überlaufkanal vom Schwertwäscher auf das Leichtstoffsieb befördert. Von dort werden sie entwässert, bevor sie in die Mulde gelangen.

Nach Durchlauf einer zusätzlichen Nachwascheinheit mit einem weiteren Entwässerungssieb gelangen die sauberen gewonnenen Gesteinskörnungen auf eine Siebmaschine. Grösse und Anzahl der Decks sind der gewünschten Fraktion entsprechend wählbar. Die entwässerten Komponenten werden über Rutschen und Förderbänder in Kiesboxen oder Dosieranlagen befördert. Auch die Gewinnung von Sandfraktionen in zwei verschiedene Grössen dank Zyklonen gewährleistet eine maximale Entwässerung bei einem sauberen Trennschnitt bei 0.063 mm.

Die Wasser- und Schlammaufbereitung WSA wird im Hochklärer mithilfe einer automatischen Flockungsmittelstation und dem Sedimentationsvorgang unterstützt. Die abschlämmbaren Feststoffe werden voreingedickt in der Kammerfilterpresse im Pressverfahren entwässert. Der Waschprozess läuft vollautomatisch. Das aufbereitete saubere Prozesswasser kann so im geschlossenen Kreislauf wiederverwendet werden. Dadurch wird ein ökologisches und wassersparendes Kreislaufmanagement umgesetzt. Der wirtschaftliche Gewinn zeigt sich in den Sand- und Kieskomponenten und in der Menge des Restmaterials, das als Filterkuchen enddeponiert werden muss.

Der Kunde profitiert vom unvergleichlichen GIPO Know-how und unserer Flexibilität bei der Ausführung, verbunden mit hoher Anlagenverfügbarkeit dank schnellem GIPO Service. So ist es uns möglich, eine auf den Kunden zugeschnittene komplette GIPO Aushubwaschanlage im eigenen Werk herzustellen, zu montieren und schlüsselfertig zu übergeben. Mit nur einer Gesamtunternehmung als Ansprechpartner wird für den Kunden die Zusammenarbeit erleichtert, um so auch jegliche spezielle Wünsche und selbst kurzfristige Änderungen termingerecht umzusetzen.


Technische Anlagendaten

Aufgabematerial:
Aushub, Gleisschotter, Wandkies

Endprodukte:
Sand: 0/1, 1/4 mm
Kies: 4/8, 8/16, 16/32, 32/63 mm

Aufgabemenge:
ca. 80 t/h Leistung bei 20 % Feinanteil <0.063 mm

Volumen Prozesswassertank:
50'000 Ltr.

Volumen Klärturm:
220'000 Ltr. (Schlammpuffer 130'000 Ltr.)

Beschickung:
mit Bagger oder Radlader